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AutorenbildGabriele Müller

Wie gewöhne ich meinen Hund an das neue Zuhause?



Es liegt in unserer menschlichen Natur, helfen zu wollen. Bedenke jedoch: Wenn du einem Hund aus dem Tierschutz ein neues Zuhause schenken möchtest, übernimmst du damit eine lebenslange Verantwortung. Deswegen ist es wichtig, den Umzug in das neue Zuhause so gut wie möglich zu gestalten.

Regeln erleichtern dem ausgewählten Hund das Einleben in seine neue Umgebung und lassen größere Probleme gar nicht erst entstehen. Seine Empfindungen, Gefühle und Ängste sind von schlechten Erfahrungen geprägt. Diese negativen Verknüpfungen wollen gelöst und neutralisiert werden! Nur in den seltensten Fällen kann der Hund seine Ängste selbst unter Kontrolle bringen. Mit Fingerspitzengefühl, Konsequenz und Ruhe kannst du eine Vertrauensbasis schaffen. Deine Mühe und Geduld wird mit Dankbarkeit und Liebe belohnt.

Bezieht der Hund sein neues Zuhause, ist es ideal, wenn du ihm für die erste Zeit einen ruhigen Platz zuweist, wo er sich ohne Stress an die fremde Umgebung gewöhnen und trotzdem das Geschehen gut verfolgen kann. Nur wenn der Körper ruhig ist, kann der Geist alles gut verarbeiten. Würde der Hund unruhig im neuen Zuhause herumirren, kommt der Geist nicht zur Ruhe und er nimmt sein Umfeld als gestresst wahr.

Später kannst du gemeinsam mit deinem Hund das Eigenheim erkunden. Eine (Haus)Leine ist hier ein gutes Hilfsmittel. Auch bei den ersten Spaziergängen draußen ist es wichtig, dass dein neuer Hund die Umgebung aktiv an deiner Seite kennenlernt. Der Spaziergang bietet eine gute Möglichkeit, die Verbindung zwischen euch zu stärken.

Besonders verunsicherte Hunde haben Schwierigkeiten, sich anzupassen und tendieren dazu ungewohnten Situationen mit Meiden, Fliehen, Knurren, Bellen oder Schnappen zu begegnen. Der Hund testet mit seinem Verhalten seine neue Bezugsperson. Von deiner Reaktion darauf hängt es ab wie schnell sich dein neuer Hund von dir „leiten“ lässt.

Vergiss bitte nicht, dass du anfangs immer noch ein Fremder für ihn bist und er sich durch deine Berührungen bedrängt fühlen könnte. Eine seitliche Annäherung wirkt weniger bedrohlich als eine frontale. Achte auf dezente Beschwichtigungssignale wie Zurückweichen, Kopf wegdrehen. Hier dürfen wir nicht menschlich mit Enttäuschung reagieren. Straßenhunde und Hunde aus dem Ausland hatten bislang wenig bis gar keinen wirklichen Kontakt zu Menschen. Das Eis ist erst gebrochen, wenn der Hund aktiv den Kontakt zu dir sucht.

Besucher, Aufregung und größere Unternehmungen sollten in den ersten Tagen vermieden werden. Gib dem Hund die notwendige Zeit, sich an deinen Alltag und Lebensrhythmus zu gewöhnen. Der Hund bestimmt das Tempo. Jede positive Erfahrung bringt euch einen Schritt in eurer Traumhund-Mensch Beziehung näher!

Ich habe vor kurzem eine Familie kennengelernt, die bereits seit längerem mit einer souveränen und besonders sozialen Hündin zusammenlebt. Sie haben sich entschlossen, eine weitere Hündin der gleichen Rasse aufzunehmen. Diese extrem verschreckte Hündin versteckte sich die ersten Tage unter der Küchenbank und ließ sich auch mit gutem Zureden nicht blicken. Mit viel Engagement und individuell abgestimmten Übungen hat sich die Hündin innerhalb einer Woche zu einer lockeren und offenen Hündin entwickelt.

Dieses Feedback bekam ich nach dem ersten Training:

„Unsere Finny zieht bereits am Tag nach deinem Besuch zu Hause viel sicherer ihre Kreise. Unglaublich wie schnell sie sich geöffnet hat. Herzlichen und großen Dank an dich. Ohne deine Hilfe hätten wir nie so schnell hinbekommen, dass Finny uns vertraut. Vorige Woche hätte ich das noch für unmöglich gehalten, dass Finny mit unserer Pixie losgelöst miteinander läuft. Mir kommen die Freudentränen. Auch unser gestriger Abendspaziergang war bereits ohne Leine!“ Susi und Ron





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